Mit Galiläa verbindet der Israel Reisende zumeist Nazareth und den See Genezareth, an dessen Ufern Jesus lebte. Doch Galiläa ist viel mehr, denn es
erstreckt sich zwischen dem Libanon bis zur Westbank und vom Mittelmeer bis zum Jordan.
Moderne Städte wie Afula und Karmiel prägen heute das Bild, aber auch kleine Kibbuzim und Moschawim gehören genauso zu Galiläa, wie unzählige Zeugnisse
jüdischer Kultur, insbesondere nach der Zerstörung des Jerusalemer Tempels 70n.Chr. Galiläa ist aber auch geprägt von seinen arabischen und drusischen Bewohnern, die hier zumeist friedlich neben
ihren jüdischen Nachbarn leben.
Galiläa war aber auch das militärische und wirtschaftliche Zentrum der Kreuzritter, die hier nicht nur mit der Zucker Herstellung ihre Kasse
füllten, sondern auch ein Netz aus Burgen errichteten und bei Tiberias ihre größte Niederlage gegen Saladin hinnehmen mussten. Ganz genau lässt sich Galiläa nicht definieren, denn Bibel, Römer und
der israelische Staat grenzten den Begriff Galiläa unterschiedlich ein. Daher teile ich Galiläa zur besseren Übersicht in 2 Bezirke auf:
1. Oberes Galiläa
Der nördliche Teil von Galiläa grenzt an die libanesische Grenze und erstreckt sich südlich bis zum Highway 85, der von Akko über die Stadt Karmiel bis
nach Safed verläuft. Hier geht Obergaliläa in das Hula Tal über. Obergaliläa ist geprägt durch grüne Wälder und tiefe Täler, selbst Schnee in höheren Lagen, wie dem 1208m hohem Berg Meron, ist im
Winter keine Seltenheit.
Höhlen und Kreuzritterburgen sind über ganz Obergaliläa verstreut und warten auf Ihre Entdeckung. Am Mittelmeer begeistert Akko den Besucher mit einem der wichtigsten antiken Häfen am gesamten Mittelmeer und dem einstigen Zentrum der Kreuzritter. Schon Napoleon scheiterte am Verteidigungsbollwerk von Akko, wie auch Araber und Ritter gleichermaßen. Akko ist heute eine der schönsten Altstädte Israels und besticht durch sein authentisches Flair.
Direkt an der libanesischen Grenze wartet Rosh ha-Nikra auf Sie. Hier hat sich das Meer in den weichen Kreidefelsen gefressen und ermöglicht dem Besucher durch Gänge die ausgespülten Höhlen zu erreichen. Safed im Osten ist, neben Tiberias einer der heiligsten jüdischen Städte und beherbergte einst die größte Kreuzritterburg im heutigen Israel. Zahlreiche Gräber von jüdischen Gelehrten zeugen hier von der engen Verbindung zwischen Galiläa und dem Judentum.